Tagebuch eines Vampirs - Im Bann der Ewigkeit by Smith Lisa J

Tagebuch eines Vampirs - Im Bann der Ewigkeit by Smith Lisa J

Autor:Smith, Lisa J.
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-17T05:00:00+00:00


Kapitel Siebzehn

Der Junge hämmerte mit der Faust gegen die Gitterstäbe seines Käfigs, er hatte Schaum vor dem Mund und sein Blick war wild. Die langen schwarzen Ponyfransen fielen ihm in die Augen und er schüttelte sie beiseite. »Ihr könnt mich nicht ewig hier festhalten«, knurrte er leise. »Da ziehe ich den Tod vor.«

»Dann ist heute dein Glückstag.« Hunger scheint ihn jedenfalls nicht umzubringen, dachte Damon. Allerdings sah er auch nicht gut aus. Sein ohnehin mageres Gesicht war ausgezehrt, seine Wangen eingefallen, seine Knochen stachen scharf hervor.

Dennoch schlug der junge Vampir so plötzlich durch das Gitter nach Damon, die Hände zu Klauen verzerrt, dass Damon rasch zur Seite ausweichen musste. Der Hunger hatte den Jungen nicht gerade langsamer oder schwächer gemacht.

Doch das war jetzt nicht mehr wichtig. Denn jetzt wusste Damon, wie er ihn töten konnte. Damon war vor Aufregung kaum mehr zu halten. Wenn er den Jungen anschaute, sah er nicht einfach einen anderen Blutsauger. Er sah die synthetischen Vampire, die ihn durch Europa gejagt hatten, die Catarina getötet hatten. Und er sah Stefanos Mörder.

Nichts, was Damon bisher getan hatte – einen Pflock in diesen Vampirkörper rammen, ihn verbrennen, ihn aushungern –, hatte seinen Zorn gedämpft.

Aber jetzt würde er ihn endlich töten können. Und danach alle anderen.

Damon hörte Stimmen auf der Kellertreppe. Nachdem Meredith ihn angerufen hatte, um ihm von der Achillesferse der falschen Vampire zu berichten, hatte Elena natürlich sofort die anderen zusammengetrommelt. Sie würden es an dem Jungen ausprobieren. Und dann würden sie Jack töten.

Damons Herz war erfüllt von grimmigem Glück. Endlich würde Stefano gerächt werden.

Elena, Bonnie und Meredith kamen untergehakt herein, dicht gefolgt von Jasmine und Matt, Hand in Hand.

»Er sieht ein wenig mager aus, Damon«, meinte Meredith lässig. Ihr war die Aufregung ebenfalls anzumerken. Endlich würde das wahr werden, wofür sie gearbeitet hatte, wofür sie Jack ausspioniert hatte.

»Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, erwiderte er und beobachtete mit Genugtuung, wie sich die Augen des Jungen weiteten – offenbar spürte er, dass sich etwas in Damons üblichem hämischem Tonfall verändert hatte. Kannte er Jacks Geheimnis? Vermutlich nicht, dachte Damon und schenkte dem Jungen ein bösartiges Lächeln.

Dann wandte er sich wieder an Meredith. »Wie hast du überhaupt herausgefunden, wie man sie töten kann?« Er wusste es natürlich, aber er fragte sich, was Meredith den anderen erzählt hatte.

»Einer der Jäger unten in Atlanta hat zufällig in einem Kampf die richtige Stelle getroffen«, antwortete sie ruhig. »Selbst jemand wie Jack muss mal Pech haben.«

»Ich hoffe, es funktioniert«, warf Bonnie ein. »Aber vor allem bin ich froh, dass du wieder zu Hause bist, Meredith.« Sie drückte Meredith’ Arm und ihr schmales Gesicht glühte vor Zuneigung.

Auch die anderen beteuerten, wie sehr sie Meredith vermisst hatten. Damon nutzte das allgemeine Stimmengewirr, um sie – zu leise, als dass ein Mensch es hätte hören können – zu fragen: »Wie bist du davongekommen?«

Meredith schaute ihn mit einem schiefen Lächeln an. »Ich soll nach dir suchen«, murmelte sie zurück. »Dein Tod steht ziemlich weit oben auf Jacks Liste.«

Na, wunderbar. Damon hatte gehofft, dass Jack mit anderen Dingen beschäftigt sein würde.



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